Employer Branding (Teil 1): Die Bausteine für erfolgreiches internes Employer Branding 

In den letzten Jahren verstärkte sich der Kampf um talentierte Arbeitskräfte zwischen Arbeitgeber:innen aufgrund des Fachkräftemangels immer weiter. Sich nicht mit dem Thema Employer Branding zu beschäftigen, ist keine Option mehr. Benefits reichen nicht mehr aus, um sich als attraktive/r Arbeitgeber:in auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Viel wichtiger ist eine positive Arbeitgebermarke, mit der ein Unternehmen sich und seine Werte und Ziele präsentiert. 

Die Arbeitgebermarke darf jedoch nicht nur nach außen getragen, sondern muss auch innerhalb des Unternehmens spürbar sein und vor allem gelebt werden. Man unterscheidet dementsprechend zwischen internem und externem Employer Branding. Im Teil 1 unserer Serie wollen wir auf das interne Branding eingehen.  

Definition: Internes Employer Branding 

Internes Employer Branding trägt einen großen Teil zur Mitarbeiterbindung bei. Denn qualifizierte Mitarbeitende müssen nicht nur gewonnen, sondern auch gehalten werden. Hier könnten die Mitarbeitenden – ganz nach dem Motto “Der Kunde ist König” –als Kunden gesehen werden, deren Zufriedenheit für den Erfolg eines Unternehmens elementar ist. Ein funktionierendes internes Employer Branding bringt vier große Vorteile mit sich.  

  1. Niedrige Fluktuationsrate. Mitarbeitende, die sich innerhalb eines Unternehmens wohlfühlen und gute Aufstiegschancen haben, wechseln deutlich seltener den Betrieb. Zudem geht weniger Wissen verloren, wenn zukünftige Führungspositionen bereits lang im Unternehmen sind.  
  1. Gewinnsteigerung. Zufriedene Mitarbeitende leisten gute, sorgfältige Arbeit und sind nachgewiesen weniger krank wie unzufriedene Arbeitskräfte. 
  1. Mitarbeitende als Markenbotschafter. Ist die Belegschaft, so wirken sie automatisch als Markenbotschafter, wenn sie sich vor anderen positiv über den Betrieb äußern. 
  1. Attraktivität für Bewerber:innen. Aus den genannten Punkten resultiert ein weiterer Vorteil: Ein gutes Arbeitsklima mit wenig Wechsel und sichtlich zufriedenen Mitarbeitenden ist für Bewerber:innen ein Pluspunkt und macht das Unternehmen wettbewerbsfähiger. 

Die Säulen des internen Employer Branding  

Von einem guten internen Employer Branding profitieren alle Beteiligten, doch wie genau kann man zu diesem Punkt gelangen? Bevor sich ein Unternehmen mit der Verwirklichung der internen Arbeitgebermarke beschäftigt, sollte es sich folgende Fragen stellen: 

  • Wofür stehen wir und wofür möchten wir gesehen werden? Was ist unsere langfristige Vision? 
  • Was macht uns als Arbeitgeber:in einzigartig und hebt uns hervor? 
  • Was bieten wir unseren Mitarbeitenden? 
  • Warum sollten bestehende Mitarbeitende in unserem Unternehmen bleiben und warum sollten neue Mitarbeitende anfangen? 

Bei der Umsetzung bilden die folgenden drei Aktionsfelder Unternehmensumfeld- und Werte sowie Personalführung den Kern. 

Unternehmensumfeld 

Man hörte es zuerst aus den USA. Bei Google rutschen Mitarbeitende von Stockwerk zu Stockwerk, es gibt Essen auf Sterneküche-Niveau und sämtliche Sport- und Unterhaltungsangebote. Im ersten Moment klingt das vielleicht etwas übertrieben und nicht jedes Unternehmen muss einem solchen Arbeitsumfeld nacheifern, doch der Grundgedanke sollte überall derselbe sein: das Schaffen eines angenehmen, komfortablen Umfeldes, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen. Gute Technik am Arbeitsplatz, Meetingräume oder Plätze zum Austausch von Wissen, Home-Office Lösungen oder einfach flexible Arbeitszeiten – diese Bedingungen sind leicht erfüllt und lassen die Zufriedenheit der Belegschaft in die Höhe schießen. Zusätzlich sollte der Arbeitsplatz optisch ein Ort zum Wohlfühlen sein. 

Personalführung 

Ein Arbeitsplatz kann noch so ansprechend und ausgestattet sein, wenn die Personalführung nicht zufriedenstellend für die Belegschaft ist. Gerade das Bestehen auf starre Hierarchien ist heutzutage immer unbeliebter. Gewünscht ist ein Austausch auf Augenhöhe.  Flache Hierarchien beschleunigen zudem das Entwickeln von Lösungen, da der Prozess nicht mehr von langen Entscheidungswegen ausgebremst wird.  

Unternehmenswerte 

Der letzte wichtige Punkt ist, welche Unternehmenswerte ein Betrieb vertritt und welche somit auch intern gelebt werden. Da die Sinnfrage der Arbeit immer bedeutender wird, soll Arbeit eben nicht mehr nur Arbeit sein, sondern zu den eigenen Werten passen. Dazu zählt grundlegend ein respektvoller, zwischenmenschlicher Umgang. Weitere relevante Themen sind beispielsweise Nachhaltigkeit und Diversity.  

Das interne Employer Branding entwickelt sich demnach nicht über Nacht, sondern erfordert kontinuierliche Anstrengungen und Engagement. Doch die Mühe wird sich lohnen. Durch eine starke und authentische Arbeitgebermarke können Unternehmen eine positive Unternehmenskultur fördern und dazu beitragen, die Zufriedenheit, Produktivität und den Erfolg des gesamten Unternehmens zu steigern. 

Solltest du weitere Fragen oder Unterstützung in diesem Prozess brauchen, ruf uns gerne an oder  kontaktiere uns via E-Mail; wir helfen dir gerne weiter.