Eine Bewegung, welche in den skandinavischen Ländern schon längst Fuß gefasst hat, wird auch immer populärer in Deutschland. Die Rede ist von der 4-Tage-Woche. Doch was genau ist die 4-Tage Woche? Welche Vorteile versprechen sich Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen von davon? Gibt es Nachteile? Diese und weitere Fragen beantworten wir heute.
Was steckt hinter der 4-Tage-Woche?
Die 4-Tage-Woche dient als ein alternatives Arbeitszeitmodell zur gängigen 40-Stunden-Woche. Mitarbeiter:innen arbeiten nur 4 Tage in der Woche und gewinnen somit einen zusätzlichen freien Tag, um sich zu erholen. Ob die “fehlenden” 8 Stunden auf die vier Tage aufgeteilt werden, oder ganz wegfallen, hängt vom Unternehmen ab, aber meistens fallen sie ganz weg.
Was sind die rechtlichen Voraussetzungen für eine 4-Tage-Woche?
Im Deutschen Arbeitsgesetzt ist festgelegt, dass die normale tägliche Arbeitszeit 8 Stunden nicht überschreiten soll. Doch es gibt die Möglichkeit, diese 8 Stunden auf bis zu 10 Stunden pro Arbeitstag anzuheben. Somit spricht rein rechtlich gesehen nichts gegen die Einführung einer 4-Tage-Woche.
Welche Bedenken gibt es bei der 4-Tage-Woche?
Sowohl Arbeitgeber:innen aber auch Arbeitnehmer:innen äußern Bedenken zur 4-Tage-Woche.
Bedenken der Arbeitgeber:innen
- Höhere Kosten
- Weniger Produktivität
- Einbußen beim (Kunden)Service
- Machbarkeit / Umsetzbarkeit im Arbeitsalltag (vor allem in der Industriebranche)
Bedenken der Arbeitnehmer:innen
- Karriereknick
- Einbuße bei Geld & Rente
- Arbeitsverdichtung
- Erhöhter Stress
Welche Vorteile verspricht eine 4-Tage-Woche?
Die 4-Tage-Woche hat nicht nur für das Unternehmen und die Arbeitenden Vorteile, sondern auch für die Umwelt und die Wirtschaft.
Vorteile für das Unternehmen
- Steigerung der Produktivität: Laut Studien steigt die Produktivität bei einer 4-Tage-Woche um 60%. Das liegt einerseits daran, dass es weniger Krankheitsausfälle gibt, andererseits daran, dass die kürzere Zeit effektiver genutzt wird.
- Arbeitgeberattraktivität steigern: Mit dem Modell der 4-Tage-Woche kannst du dich als Arbeitgeber im Vergleich zum Wettbewerber besser positionieren. Deine Unternehmen wirkt für potenzielle Arbeitnehmer:innen attraktiv, weil diese nach einem Arbeitsplatz mit einer besseren Work-Life-Balance suchen.
- Mitarbeiterzufriedenheit steigern: Nicht nur potenzielle Arbeitnehmer:innen reagieren positiv auf die Veränderung, sondern auch deine bestehenden Mitarbeiter. Dies zeigt sich dadurch, dass die Kündigungsrate bei Unternehmen mit einer 4-Tage-Woche sinkt.
Vorteile für die Mitarbeiter:innen
- Bessere Work-Life-Balance: Eine bessere Work-Life-Balance sorgt für mehr Zeit für Familie, Freunde, Hobbys und Entspannung. Dies wiederum führt zu weniger Erschöpfung.
- Fahrtkosten reduzieren: Wenn man nur 4 Tage in der Woche ins Büro muss, dann spart man sich die Fahrtkosten für einen Tag, welches auf lange Sicht einen großen Unterschied machen kann.
Vorteile für die Umwelt und die Wirtschaft
- Verringerung der Treibhausgase: Wegen der 4-Tage-Woche pendeln Mitarbeiter:innen weniger ins Büro und es werden allgemein weniger Ressourcen verbraucht. Dies hat positive Auswirkungen auf die Umwelt.
- Wirtschaftswachstum: Die erhöhte Produktivität und die somit gesteigerten Umsätze haben natürlich auch eine positive Auswirkung auf die Wirtschaft als ein ganzes.
- Mögliche Lösung für den Fachkräftemangel: Ob das tatsächlich der Fall ist, ist noch unklar und wird heiß diskutiert. Wir wollten es aber trotzdem hier erwähnen.
Trotz der vielen positiven Effekten bleibt die Frage offen, wie umsetzbar eine 4-Tage-Woche wirklich ist. Wir sind gespannt, was sich in dieser Hinsicht in den nächsten Jahren noch alles verändern wird. Du hast Fragen zu der Implementierung der 4-Tage-Woche? Dann ruf uns gerne an, oder kontaktiere uns via E-Mail, denn wir helfen dir gerne weiter.