Wir lesen in den Medien immer wieder vom Fachkräftemangel in Deutschland und seinen Folgen. Aber was genau ist Fachkräftemangel? Und was sind die Gründe dafür? Diese Fragen möchten wir in diesem Blogbeitrag beantworten.
Wann spricht man von einem Fachkräftemangel?
Es wird dann von einem Fachkräftemangel gesprochen, wenn sich auf eine freie Stelle nicht mehr als zwei qualitativ passende Bewerber bewerben.
Fachkraft: eine Arbeitskraft, die eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.
Warum gibt es einen Fachkräftemangel?
Der Fachkräftemangel wurde nicht durch das EINE Ereignis ausgelöst. Der Fachkräftemangel besteht aus vielen unterschiedlichen Gründen:
- In unsicheren Zeiten, möchten die wenigsten ihren Job wechseln
Obwohl es viele attraktive Jobangebote gibt, sind die wenigsten Fachkräfte gerade bereit ihren Job zu wechseln. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Wirtschaft wegen der Corona Pandemie und dem Krieg in der Ukraine gerade in ungewissen Zeiten befindet. Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche Auswirkungen diese beiden Ereignisse in Zukunft auf die Wirtschaft haben werden. Die wenigsten wollen in solchen unsicheren Zeiten einen neuen Job beginnen, weil sie dadurch unter anderem wieder einer neuen Probezeit unterliegen. Auch wenn die Jobangebote noch so verlockend sind, Sicherheit und Stabilität haben gerade einen höheren Stellenwert.
Zusätzlich konnten viele Arbeitsplätze in der Krise durch die finanzielle Unterstützung des Staates gesichert werden. Das Kurzarbeitergeld hat somit verhindert, dass Fachkräfte ihren Job wechseln müssen, was den Fachkräftemangel nur verstärkt hat.
- Arbeitsstruktur verändert sich
In kürzester Zeit hat sich die Arbeitswelt aufgrund der Automatisierung extrem verändert. Menschen werden Schritt für Schritt durch Maschinen ersetzt. Dadurch wird es für Menschen mit einer durchschnittlichen Ausbildung immer schwieriger sein, eine gute Stelle zu finden. Zusätzlich wird es schwieriger einen passenden Kandidaten zu finden, weil die Anforderungen an die Mitarbeiter immer höher werden. Es wird ein ganz neues Skillset von den Bewerbern verlangt, denn es braucht nun Mitarbeiter, die sich um die neuen Maschinen kümmern können.
Wer sich nicht ständig weitergebildet hat, wird schwierig zu vermitteln sein und rutscht dadurch vielleicht in eine Niedriglohngruppe, denn dort ist das Angebot noch recht ausgeglichen.
- Rezession ist noch nicht angekommen
Wie bereits erwähnt befindet sich die Wirtschaft in einer ungewissen Lage, aber trotzdem ist die daraus folgende Rezession bei den Unternehmen noch nicht eingetreten. Unternehmen haben immer noch reichlich Aufträge und ein Rückgang der Wirtschaftstätigkeit ist noch (!) nicht erkennbar. Die Nachfrage an Fachkräften ist deshalb noch extrem hoch, weil diese für die Erfüllung der Aufträge gebraucht werden. Wie sich das Ganze dann entwickelt, wenn die Rezession angekommen ist, weiß man nicht.
- Die Bevölkerungsstruktur verändert sich
Die deutsche Bevölkerung schrumpft aufgrund der sinkenden Geburtenrate bereits seit Jahren. Dies hat zur Folge, dass insgesamt weniger Arbeitskräfte/ Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt vorhanden sind. Diese Entwicklung zeichnet sich schon seit Jahren ab, denn neben der sinkenden Geburtenrate, entscheiden sich immer mehr Jugendliche für ein Studium und gegen eine Ausbildung. Zusätzlich werden die vorhandenen Fachkräfte immer weniger, weil viele von ihnen nun in Rente gehen.
Auch die Zugezogenen aus dem Ausland, können dem Fachkräftemangel nicht entgegenwirken, weil unter ihnen nur ein geringer Anteil eine gut ausgebildete Fachkraft ist.
Wir sind gespannt, wie sich die Situation in den nächsten Monaten entwickeln wird. Du hast Fragen zur Personalarbeit? Dann ruf uns gerne an, oder kontaktiere uns via E-Mail, denn wir helfen dir gerne weiter.