Befristeter versus unbefristeter Arbeitsvertrag – Unterschiede, Vor- und Nachteile  

Der große Unterschied zwischen einem befristeten und einem unbefristeten Arbeitsvertrag ist der, dass der unbefristete Vertrag für eine unbestimmte Zeit abgeschlossen wird und der befristete Vertrag nach einer vereinbarten Zeitdauer ohne Kündigung abläuft. Doch was sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Verträge? Auf was muss der Arbeitgeber achten? Diese und weitere Fragen werde wir in diesem Blogbeitrag für dich beantworten.  

Unbefristeter Arbeitsvertrag  

Was ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag?  

Wie bereits erwähnt, wird ein unbefristeter Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Er bildet die Grundlage des Arbeitsverhältnisses und weißt dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer Rechte und Pflichten zu. Ein unbefristeter Arbeitsvertrag ist dann wirksam, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber übereinstimmen und eine Willenserklärung äußern. Dies kann in schriftlicher oder mündlicher Form geschehen, wobei die schriftliche Form die gängigste ist.  

Was muss in einem unbefristeten Arbeitsvertrag stehen?  

Laut der Vertragsfreiheit können Arbeitgeber frei darüber entscheiden, welche Punkte in den Vertrag aufgenommen werden. Es gibt aber ein paar verpflichtende Inhalte:  

  • Name und Anschrift beider Parteien  
  • Datum, zu dem das Arbeitsverhältnis startet 
  • Dauer des Arbeitsverhältnisses 
  • Arbeitszeiten 
  • Urlaubsanspruch 
  • Kündigungsfrist  
  • Tätigkeitsbeschreibung  

Wir empfehlen außerdem die Probezeit, Rechte und Pflichten beider Parteien im Arbeitsvertrag niederzuschreiben.  

Was ist die Kündigungsfrist?  

Die Kündigungsfrist ist laut §622 BGB anhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit des Arbeitnehmers:  

  • 1– 4 Jahre: 1 Monat Kündigungsfrist  
  • 5– 7 Jahre: 2 Monate Kündigungsfrist  
  • 8 – 9 Jahre: 3 Monate Kündigungsfrist 
  • 10 – 11 Jahre: 4 Monate Kündigungsfrist 
  • 12 – 14 Jahre: 5 Monate Kündigungsfrist 
  • 15 – 19 Jahre: 6 Monate Kündigungsfrist 
  • Mehr als 20 Jahre: 7 Monate Kündigungsfrist  

Ein unbefristeter Arbeitsvertrag schütz den Arbeitnehmer nicht vor einer fristlosen Kündigung. Der Arbeitnehmer hat eine Kündigungsfrist von vier Wochen.   

Während der vertraglich festgelegten Probezeit, die maximal 6 Monate andauern darf, kann das Arbeitsverhältnis von beiden Parteien mit einer Kündigungsfrist von zwei Wochen (ab dem Zeitpunkt der eingereichten Kündigung) beendet werden.  

Wer hat Anspruch auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag?  

Das Unternehmen kann selbst entscheiden, ob es einen befristeten oder unbefristeten Vertrag anbietet. Arbeitnehmer haben aber in folgenden Situationen einen Anspruch auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag:  

  • Das befristete Arbeitsverhältnis dauert bereits mehr als zwei Jahre an 
  • Der Arbeitsvertrag wurde in den letzten zwei Jahren drei Mal in Folge verlängert 
  • Es besteht kein Sachgrund für eine weitere Befristung  

Welche Vorteile hat ein unbefristeter Arbeitsvertrag für Unternehmen? 

Der unbefristete Arbeitsvertrag hat mehrere Vorteile: 

  • Planungssicherheit für beide Parteien  
  • Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt  
  • Motivationsschub für Mitarbeiter  

Welche Nachteile hat ein unbefristeter Arbeitsvertrag für Unternehmen? 

Es gibt für Unternehmen keine Gründe, die gegen einen unbefristeten Arbeitsvertrag sprechen.  

Befristeter Arbeitsvertrag 

Was ist ein befristeter Arbeitsvertrag?  

Der befristete Arbeitsvertrag endet, wie bereits erwähnt, mit Ablauf einer bestimmten Zeit oder zu einem festgelegten Datum. Es wird zwischen Befristung ohne Sachgrund und Befristung mit Sachgrund unterschieden. Beide Arten brauchen für die Wirksamkeit der Befristung ein schriftliches Übereinkommen.  

Sachgründe laut §14 TzBfG:  

  • Vertretungen wegen Elternzeit, Schwangerschaft, Krankheit, Urlaub oder Pflegezeit 
  • Saisonales Geschäft 
  • Probebeschäftigung 
  • Zeitlich begrenztes Projekt 
  • Drittmittelfinanzierung  

Befristete Verträge ohne Sachgründe könne nur in Ausnahmefällen aufgesetzt werden. Dazu gehören:  

  • Unverbindliche Probezeiten von Mitarbeitern  
  • Junge Unternehmen/ Start-Ups in den ersten vier Jahren nach Betriebsaufnahme  

Was muss in einem befristeten Vertrag stehen? 

Der befristete Vertrag hat die gleichen Ansprüche wie der unbefristete Vertrag mit der Ausnahme, dass die Dauer der Befristung und der Sachgrund für die Befristung im Arbeitsvertrag erwähnt werden müssen.  

Gibt es einen Kündigungsschutz?  

Nein, außer er wird explizit im Arbeitsvertrag festgelegt. Befristete Arbeitsverträge unterliegen außerdem keiner ordentlichen Kündigungsfrist. Außer es ist explizit im Vertrag festgehalten oder durch tarifliche Bestimmungen geregelt.  

Welche Vorteile hat ein befristeter Vertrag für Unternehmen?  

Befristete Arbeitsverträge ergeben für Unternehmen Sinn, wenn  

  • es saisonale Abweichungen gibt 
  • wirtschaftliche Unsicherheit besteht 
  • es kurzfristig eine hohe Nachfrage gibt  

Welche Nachteile hat ein befristeter Vertrag für Unternehmen?  

Befristete Arbeitsverträge bringen auch einige Nachteile mit sich:  

  • Planungsunsicherheit  
  • Unternehmen verliert Mitarbeiter, in die bereits viele Ressourcen investiert wurden  
  • Mitarbeitermangel durch unattraktives Arbeitsverhältnis für Arbeitnehmer   

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