Ist remote Managen und klassisches Führungsverhalten dasselbe?

Wenn Ihr das so seht, dann lasst mich heute stichpunktartig ein paar Denkanstöße dazu geben und erklären, was meiner Meinung nach wesentlich für Remote Führen und damit unterschiedlich zum bisherigen Führungsmodell ist.

In diesen Zeiten, in denen wir gezwungen sind uns immer wieder neu zu erfinden; veränderte Ausgangslagen neu zu bewerten und dabei unsere Arbeit mindestens genauso gut zu machen wie zuvor, möchten wir euch Tipps an die Hand geben, mit denen ihr als Führungskraft euer Team weiterhin im Griff habt und auch aus der Entfernung gut und sicher führen könnt.

Das High Touch Modell

Wir hatten das große Vergnügen einen 2-tägigen Workshop mit 20 Führungskräften zu diesem Themenkomplex zu gestalten und durchzuführen. Wir haben dabei auf Basis der folgenden 5 „Denkanstöße“ ein speziell auf das Team zugeschnittenes „Digitales Rahmenwerk“ erarbeitet. Habt Ihr auch Interesse an Eurem Rahmenwerk?

High Touch vereint die 5 Must Have´s, die eine digitale Führungskraft mitbringen bzw. unterstützen muss. Der maßgebliche Unterschied zu früher ist, dass Fachwissen in den Hintergrund rückt und das Thema „Führen“ sich mit dem Menschen an sich beschäftigt, damit dieser wiederum sein Know-How ungestört und effektiv für die Unternehmung einsetzen kann. Das bedeutet Freiräume schaffen, Unterstützung anbieten, Sparing-Partner sein.

1. Kommunikation

  • Informiert ihr eher (einseitig) oder kommuniziert ihr (beidseitig) mit eurem Team?
  • Der Auftrag an Führung hat sich mit Beginn des digitalen Zeitalters verändert – Netzwerken und Zuhören statt Anweisen und Überhören.
  • Jeder reagiert anders auf ein- und dieselbe Kommunikation. Kennt ihr eure Adressaten und richtet ihr die Kommunikation bewusst darauf aus?
  • Wie regelt ihr heute das Home-Office-Thema – rollierend oder alle im Block oder nehmt ihr dazu auch die jeweiligen Charaktere eurer Mitarbeiter/innen unter die Lupe?

2. Agilität

  • Der Begriff „Agilität“ existiert seit 70 Jahren und wurde als Abkürzung „agil“ aus der Systemtheorie von Organisationsformen abgeleitet.
  • Ist eure Teamführung heute schon agil (proaktiv auf Veränderungen reagierend) oder erst flexibel (reaktiv)?
  • Könnt ihr das Ziel/den Auftrag eurer Abteilung/eures Teams beschreiben und habt ihr dafür die passende Organisations- und Zielsetzungsform?
  • Seid „open minded“. Lasst bei eurem Führungsstil auch Diskussionen und Widersprüche zu.

3. Emotionale Intelligenz

  • Emotionale Intelligenz definiert sich als Fokus auf Empathie und Selbstmanagement.
  • Nehmt ihr euch in stressigen Momenten bewusst die Zeit zu reflektieren, bevor ihr agiert/reagiert.
  • Kennt mein Gegenüber meine (innere) Anspruchshaltung? Nur dann sind Enttäuschungen und Zufälle vermeidbar. Kennt euer Team euch als Leader?
  • Seid offen für die Gedanken und Vorstellungen anderer.
  • Ergründet so die wahren Motive und Wohlfühlfaktoren eures Gegenübers.

4. Digitale Kompetenz

  • „Digitale Kompetenz“ definiert sich als die Fähigkeit, mit den durch die Digitalisierung auftretenden Herausforderungen umgehen zu können.
  • Alleine das zur Verfügung stellen von neuen Tools ist zu wenig; stetiges Training und Offenheit für Neuerungen sind ein Muss. Prozesse und Tools müssen verschmelzen.
  • Digitale Kompetenz ist auf verschiedenen Wegen erlernbar, muss aber ständig up-to-date gehalten werden. Plant Zeit dafür ein!

5. Wertekultur

  • Persönliches Referenzsystem oder Bauchgefühl versus Wertekultur eures Teams / eurer Abteilung. Passt beides für jede(n) zusammen? Können sich alle „gut riechen“ oder möchte man am liebsten „verduften“?
  • Eure Team- / Abteilungskultur ist nur durch anderes „Tun“ veränderbar und zwar an den Stellschrauben: Personen, Prozesse und Programme.
  • Überprüft auch die Überlappung der persönlichen oder Team-/ Abteilungswerten mit denen eurer Firma – gibt es große Diskrepanzen?
  • Beschleunigt die Erkenntnis in Bezug auf Passung der Personen durch Einbettung eurer Team- / Abteilungswerte in ein Performance-Management-System – monetär verknüpft oder nicht.

Aber wie kann das gelingen? Vor allem in diesen Zeiten, in denen ich hauptsächlich per Telefon oder Video interagiere? Kontaktiert mich sehr gerne für weitere Infos 🙂

Euer Team von mehrwert-wir machen personal