Individuell belohnen, langfristig binden: Die Macht personalisierter Vergütungsmodelle 

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Top-Talente nicht nur zu gewinnen, sondern auch langfristig zu binden. Traditionelle Vergütungsmodelle stoßen hierbei an ihre Grenzen: Was, wenn Mitarbeitende ihre Vergütung so individuell gestalten könnten wie ihren Arbeitsplatz oder ihre Karriere? Genau hier setzen personalisierte Vergütungsmodelle an. 

Personalisierte Vergütungsmodelle im Überblick  

Unter personalisierten Vergütungsmodellen versteht man innovative Ansätze der Mitarbeitendenvergütung, die darauf abzielen, die Entlohnung individuell an Bedürfnisse, Leistungen und Präferenzen der einzelnen Mitarbeitenden anzupassen. Durch ein solches Modell ermöglicht der oder die Arbeitgebende der Belegschaft aus verschiedenen Vergütungsoptionen zu wählen, wodurch eine flexiblere und maßgeschneiderte Vergütung geschaffen wird, die über das traditionelle Gehalt hinausgeht. 

“One-size-fits-all” ist nicht mehr der Standard. Stattdessen wird versucht die Vielfalt der Belegschaft und die unterschiedlichen Motivationsfaktoren der Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen. Das traditionelle Gehalt soll durch personalisierte Vergütung jedoch keinesfalls ersetzt werden. Der Fokus liegt auf einer flexiblen Ergänzung, die die Gesamtvergütung attraktiver und motivierender gestaltet und Mitarbeitende langfristig an ein Unternehmen bindet.   

Einige beliebte personalisierte Vergütungsmodelle sind beispielsweise: 

  • Cafeteria-System: Mitarbeitende können sich ihr “Menü” an Zusatzleistungen individuell zusammenstellen. Zum Beispiel können sie zwischen zusätzlichen Urlaubstagen, höheren Beiträgen zur Altersvorsorge oder Aktienkaufplänen wählen. 
  • Work-Life-Balance-orientierte Modelle: Diese bieten Optionen wie flexible Arbeitszeiten, zusätzliche Urlaubstage oder Sabbaticals als Teil des Vergütungspakets an. Mitarbeitende können wählen, was am besten zu ihrer Lebenssituation passt. 
  • Leistungsorientierte Vergütung mit individuellen Zielen: 
    Hierbei werden individuelle Leistungsziele für jeden Mitarbeitenden festgelegt. Die variable Vergütung richtet sich dann nach dem Grad der Zielerreichung. Dies ermöglicht eine faire Bewertung der individuellen Leistung. 

Personalisierte Vergütung vs. Benefits  

Je nachdem, mit welchen Vergütungsmodellen gearbeitet wird, können diese sehr an herkömmliche Benefits erinnern. Dennoch handelt es sich hierbei um zwei Paar Schuhe. Der Hauptunterschied liegt darin, dass sich die personalisierte Vergütung – wie der Name bereits vermuten lässt – primär auf die monetäre Entlohnung der Mitarbeitenden abzielt. Benefits hingegen sind meist nicht-monetär und gehaltsunabhängig. Gemein haben Benefits und Vergütungsmodelle jedoch, dass sie die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen, von Flexibilität geprägt sind und zur Bindung und Motivation beitragen. In der Praxis werden häufig beide Ansätze kombiniert, um ein attraktives Gesamtpaket zu schaffen.  

Komplexität, Flexibilität und Fairness: Die Hürden maßgeschneiderter Vergütungsmodelle 

Mit einer hohen Individualität der Vergütungsmodelle geht auch eine hohe Komplexität der Verwaltung einher, der man sich bei der Einführung bewusst sein sollte. Jedes personalisierte Paket muss separat verwaltet und angepasst werden. Hierfür muss nicht nur ein größerer Zeitaufwand beachtet werden, sondern zudem ist eine höhere Expertise des HR-Personals notwendig. Die Komplexität steigt mit der Anzahl der Mitarbeitenden und der Vielfalt der angebotenen Optionen.  

Auch die Anpassung der Modelle kann aufwendig sein. Was für einen Mitarbeitenden heute relevant ist, kann in einem Jahr vielleicht schon wieder unpassend sein. Die angebotenen Modelle müssen einen Balanceakt zwischen Stabilität und Flexibilität meistern, um an die sich ändernden Bedürfnisse angepasst zu werden, ohne dabei zu unübersichtlich zu werden.  

Fairness und Gleichberechtigung sind ebenfalls zwei wichtige Aspekte, die bei der Ausgestaltung von verschiedenen Vergütungsmodellen beachtet werden müssen. Wenn jeder Mitarbeitende ein individuelles Vergütungspaket hat, kann dies zu Vergleichen und möglicherweise zu Unzufriedenheit führen. Unternehmen müssen daher einen Weg finden, Transparenz zu schaffen, ohne die Vertraulichkeit individueller Vergütungspakete zu verletzen. Eine sorgfältige Kommunikationsstrategie und klare Richtlinien für die Gestaltung der Vergütungspakete sind erforderlich. Es ist wichtig, dass die Grundprinzipien und Optionen für alle Mitarbeitenden gleich und nachvollziehbar sind, auch wenn die individuellen Entscheidungen variieren können.  

Von der Idee zur Realität 

Wenn sich ein Unternehmen damit befasst, ob zukünftig personalisierte Vergütungsmodelle angeboten werden sollen, steht an erster Stelle eine Bedarfsanalyse. Identifiziere Verbesserungspotential an der aktuellen Vergütungsstruktur und denke darüber nach, ob es in Anbetracht des Mehraufwandes in deinem Unternehmen überhaupt sinnvoll ist.  

Die Antwort ist “Ja”? Dann folgt nun die Entwicklung eines passenden Konzepts und das Implementieren von nötigen HR-Strukturen, bevor letztlich die Pilotphase starten kann. Wir unterstützen dich dabei – kontaktiere uns einfach hier

Personalisierte Vergütungsmodelle bieten eine Antwort auf die zunehmende Individualisierung der Arbeitswelt und die vielfältigen Bedürfnisse einer diversen Belegschaft.  Die Einführung solcher Modelle erfordert zwar eine sorgfältige Planung und kontinuierliche Anpassung, verspricht aber langfristig eine Win-win-Situation für Arbeitgebende und Arbeitnehmende. Denn es geht um mehr als nur die monetäre Entlohnung – es geht um Wertschätzung.  Dieser Ansatz könnte also der Schlüssel sein, um die besten Köpfe nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu halten und zu motivieren.  

Solltest du weitere Fragen oder Unterstützung in diesem Prozess brauchen, ruf uns gerne an oder kontaktiere uns via E-Mail; wir helfen dir gerne weiter.